Leben nach Wunsch - Podcast: Der Podcast zum Glück

Macht der Glaube uns glücklich? Gespräch mit dem Theologen und Journalisten Martin Lercher

March 13, 2024 Christine Wunsch
Macht der Glaube uns glücklich? Gespräch mit dem Theologen und Journalisten Martin Lercher
Leben nach Wunsch - Podcast: Der Podcast zum Glück
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Leben nach Wunsch - Podcast: Der Podcast zum Glück
Macht der Glaube uns glücklich? Gespräch mit dem Theologen und Journalisten Martin Lercher
Mar 13, 2024
Christine Wunsch

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In der heutigen Podcast Folge habe ich mir einen wunderbaren Gast eingeladen: Martin Lercher! Martin ist Theologe und Journalist  (derzeit ist er Chef von Dienst der Tageszeitung "Dolomiten") und erzählt uns unter anderem, wie sein Glaube an das Leben nach dem Tod ihm hilft, das Dasein im Hier und Jetzt entspannt und ohne den Anspruch auf ständigen Erfolg zu genießen. Er inspiriert uns, den eigenen Glauben als Quelle der Gelassenheit und des Glücks zu entdecken und zu nutzen.

Hilft es tatsächlich, den Heiligen Antonius anzurufen, wenn man etwas verlegt hat? Auch darauf gibt uns Martin eine Antwort!

Ein spannendes Gespräch: für dein Leben nach Wunsch 💫

Alle Infos zur meinem Gruppencoachingprogramm "Leben nach Wunsch Jahresbegleitung"  bekommst du unter:
https://lebennachwunsch.com/jahresbegleitung-landingpage/

Alle Infos zu "Gemeinsam glücklich am Hof - DAS Gruppencoachingprogramm für Landwirte"  bekommst du unter:
https://lebennachwunsch.com/gemeinsam-gluecklich-am-hof/

Falls du dich für ein Coaching bei mir interessierst, findest du hier die Informationen dazu: https://lebennachwunsch.com/wunschgespraech/

Meine "Einfach glücklich"-Online Kurse findest du hier: https://lebennachwunsch.com

Meine Bücher "Das Glück wohnt im Kopf", "How to be glücklich" und "Glücksgriff Bauernhof" bekommst du alle unter https://christinewunsch.com/shop/ .

Mehr zu mir, meinen Vorträgen, Coachings, Onlinekursen und Büchern findest du auf www.christinewunsch.com.

Über Fragen, Anregungen oder auch Kritik freue ich mich immer! Schreib mir gerne an info@christinewunsch.com!


#Podcast #Glaube #Religion #machtGlaubeglücklich #glück #Gedanken #Gedankenmanagement #Coaching #Lifecoach #lifecoaching #Südtirol #LebennachWunsch #martinlercher

Mail: info@christinewunsch.com
Facebook: https://www.facebook.com/LebennachWunsch
Instagram: https://www.instagram.com/christinewunsch/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/christine-wunsch-keynote-speakerin

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In der heutigen Podcast Folge habe ich mir einen wunderbaren Gast eingeladen: Martin Lercher! Martin ist Theologe und Journalist  (derzeit ist er Chef von Dienst der Tageszeitung "Dolomiten") und erzählt uns unter anderem, wie sein Glaube an das Leben nach dem Tod ihm hilft, das Dasein im Hier und Jetzt entspannt und ohne den Anspruch auf ständigen Erfolg zu genießen. Er inspiriert uns, den eigenen Glauben als Quelle der Gelassenheit und des Glücks zu entdecken und zu nutzen.

Hilft es tatsächlich, den Heiligen Antonius anzurufen, wenn man etwas verlegt hat? Auch darauf gibt uns Martin eine Antwort!

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Christine :

Heuler und herzlich willkommen zum Leben nach Wunsch Podcast. Der Podcast, bei dem sich alles darum dreht, wie ein glückliches und erfolgreiches Leben gelingen kann, egal ob in der Landwirtschaft oder sonst wo. Mein Name ist Christine Wunsch, ich halte Vorträge und Seminare, bin Artorin, coach und Beuerin, und ich finde es ganz großartig, dass du da bist. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Leben nach Wunsch Podcast. Nach langer, langer Zeit habe ich endlich mal wieder ein Gast bei mir, und sogar einen ganz besonders tollen, nämlich den Martin Lercher, den einige Südtiroler sicher kennen. Er ist Theologe und hat in Deutschland Journalismus studiert, in meiner Heimat, deswegen verstehen wir uns wahrscheinlich auch so gut.

Christine :

Gebürtig ist er vom Prax, vom Wildseefast, war lange Chef vom katholischen Sonntagsblatt, dann bei der Zett, die Sonntagszeitung, die hier auch ganz viele sehr gern lesen, und ist jetzt bei der Dolomiten Chef vom Dienst. Er ist Vater von zwei erwachsenen Kindern und seit 30 Jahren verheiratet, und so ein Mensch muss natürlich glücklich sein. Ich wollte den Martin vor allem fragen, weil er sich selber auch als sehr gläubigen Menschen bezeichnet, einfach mal fragen was würdest du sagen als Theologe und einfach so als Mensch? macht uns glauben wirklich glücklich?

Martin Lercher :

Ja, Christine, danke für das Kompliment und die Blumen, die du mir schon herübergereicht hast. Sehr gläubig, ja, in einem gewissen Sinn. Ich bin nicht der Mensch, der stundenlang in der Kirchenbank knüht und weiß Gott, wie viele Rosenkranze am Daker runterratert, Aber ich habe so eine innere Einstellung und bin in dieser Hinsicht schon gläubig. Zu deiner Frage, ob glauben glücklich macht, mich schon. Ich sage entschieden ja. Da ist die Frage natürlich was ist glauben? Und für mich steht ganz im Mittelpunkt der Glaube an das Leben nach dem Tod. Und das heißt für mich dann ganz konkret das Beste kommt erst doch, Und das heißt im Umkehrschluss ich muss aus diesem Leben nicht alles herausholen, Ich brauche mir nicht den Stress an tun, dass ich weiß Gott welchen Erfolg habe, welchen Besitzanhäufe.

Martin Lercher :

Ich bin zum Beispiel begeisterter Bergsteiger, gehe sehr gerne in die Berge. Mich würde es natürlich immens reizen, einmal im Himalaya unterwegs zu sein. Auf den was? was sehe ich? auf nicht Everest, aber Ahmadabad zum Beispiel, und auf Aber. Ich sage mir erstens schon aus Klimaschutzgründen, zweitens auch sonst. Das schaue ich mir dann im nächsten Leben an, in aller Ruhe, und ich genieße es. Das heißt also, für mich ist der Glaube an die Auferstehung eigentlich ganz das Zentrale, das ich im Bewusstsein lebe.

Martin Lercher :

Das Beste kommt noch, und das bleibt mir dann für immer. Und das heißt jetzt nicht, dass ich in diesem Leben mich entspannt auf der Couch hinlege und sage, auch muss ich nicht tun, das Beste kommt, sondern es gibt mir einfach die Freiheit, Sachen zu probieren, Sachen zu genießen, ohne einen besonderen Stress. Und das ist zum Beispiel auch am Sonntag. Wenn ich so junge Leute erlebe, die am Samstag ausgehen müssen und am Sonntag dann noch volles Programm, obwohl sie nicht einmal ausgeschlafen sind, weil man muss ja zuerst zum Snowboarden gehen, und danach muss man noch abregieren und am Abend noch mit den Freunden eine Runde, Da sage ich mir, warum eigentlich, Ich kann die Sachen auch so genießen, ohne großen Stress.

Christine :

Das ist sehr spannend. Ich finde die Idee, dass du sagst, das Beste kommt erst noch, das Beste kommt zum Schluss, wie in dem Film, ich finde total spannend. Weil also ich bin eigentlich eher immer jemand, der sagt, das Leben ist ein Geschenk, das gelebt werden will. Mach was draus, nutze deine Talente, nicht im Sinne von, du musst mehr, mehr, mehr machen, sondern in dem Sinne von, du hast so viele Fähigkeiten und Talente bekommen, und nutzt die und gestaltet dein Leben so, dass du sagst, ich habe ein wirklich gutes und schönes und tolles Leben. Mach was draus, und würdest du sagen, steht das dann im Widerspruch? Ist das dann eher so naja, das Leben bring ich jetzt mal irgendwie rum, weil danach wird es dann gut, oder wie würdest du das dann sehen?

Martin Lercher :

Nein, ich warte eben nicht auf den Himmel, der dann irgendwann hoffentlich kommt, sondern dieses Bewusstsein gibt mir eigentlich einfach die Freiheit, dass ich sagen kann, ich muss aus diesem Leben nicht alles herauspressen, sondern ich kann vieles probieren.

Martin Lercher :

Wenn was schief geht, dann geht es halt schief dann probiere ich es andersrum, und ich glaube, es ist ein Unterschied, ob ich das Leben so gestalte, dass ich aus einem gewissen Leistungsdruck heraus arbeite ich muss da weiß gut was leisten, welche Anerkennung und so weiter oder ob ich das aus einer gewissen Freiheit herausgestalte, einfach aus der Freude am Leben. Und ich merke, das funktioniert, dass man einfach sagt okay, auch wenn es mal schief geht, ich weiß, es kommt wieder was Besseres, und ich muss hier nicht ständig sagen, ich muss mein Leben optimieren, das Maximum herausholen und so weiter.

Christine :

Das brauche ich einfach nicht, das ist einfach, den Druck raus nicht, oder? Ja, ja, okay.

Martin Lercher :

Und ich glaube, das kann. Für viele Menschen könnte das sehr hilfreich sein. Ja, das glaube ich auch, und wir merken ja auch schnell, wie oft, wie blitzschnell, wie von einer Sekunde auf die andere unser Leben durchkreuzt wird. Das kann eine Krankheit sein, irgendein dodes Fall und so weiter, und das sind die ganzen schönen Pläne dahin. Wenn ich ja, und deswegen sage ich mir, ich muss da jetzt nicht weiß Gott was herausdrücken, herauspressen, aus diesem Leben soll Das Beste kommt, eben noch will ich gerne sagen Und wie geht es denn damit um?

Christine :

Weil unsere Gesellschaft ist ja schon eher so aufgebaut auf eben Leistung und auf mehr und Dingen, Und was ich ja auch nicht gut finde. Und trotzdem, wenn man da so ganz andere Wege geht, ist es sicher auch nicht immer ganz einfach, oder?

Martin Lercher :

Es ist nicht immer ganz einfach. Man ist schon ein bisschen gegen den Trend, Weil ich zum Beispiel nicht den Anspruch habe, mir hier weiß Gott welchen Besitz an zu häufen, Denn hinter dem leichen Wagen fährt normalerweise kein Umzugswagen. Ich habe mich noch nie gesehen.

Martin Lercher :

Wir nehmen echt nichts mit. Wenn man so viel zusammen hat, dass man einigermaßen entspannt und glücklich leben kann, dann ist das ja mehr als genug, glaube ich. Und ich sage mir auch, ich habe nicht den Anspruch für die Kinder, weil es Gott weiß welchen Besitz an zu häufen, sondern sie haben, denke ich, auch mehr Herausforderungen und damit auch Freude, wenn sie sich selber durchs Leben bringen und schauen, wie sie auch weiterkommen. Ich glaube, diese Herausforderung braucht ein Mensch auch. Und ja, ich denke mir, eine bekannte deutsche Philosophin hat einmal den wunderbaren Satz gesagt früher lebten die Menschen 50 Jahre und danach eine Ewigkeit. Und heute meinen sie, sie müssen vorher die Ewigkeit schaffen, weil danach alles zu Ende ist. Und ich glaube, diesen Perspektiven wechseln, den sollte man sich einfach überlegen. Es ist eine Grundfrage eines jeden Menschen, ob ich glaube an das Leben nach dem Tod oder nicht. Und wenn wir uns diese Frage stellen und diese Frage für mich persönlich beantworten, dann, glaube ich, sieht das Leben ganz anders aus. Oder was meinst du, Christi?

Christine :

Ja, das ist total spannend. Ich bin ganz hin und weg. Jetzt war ich gerade noch bei dem Satz von der Philosophin. Wie war der genau?

Martin Lercher :

Marianne.

Christine :

Gronemeyer, wie hat sie genau gesagt Sie?

Martin Lercher :

hat gesagt, früher lebten die Menschen 50 Jahre.

Christine :

Also, sie hatten ein viel kürzeres Land.

Martin Lercher :

Und danach eine Ewigkeit. Aber sie wussten, danach kommt die Ewigkeit. Heute meinen wir, wir haben vorher schon die Ewigkeit Und jede Zeit der Welt und können alles Mögliche anstellen, und danach kommt nichts mehr. Und das versetzt uns dann in eine gewisse Panik, weil wir so gewissermaßen Rückwärts zählen Die Lebenszeit. Oh Gott, oh Gott, jetzt bin ich 60, bald bin ich 70. Was habe ich bloß angestellt? Und dann kommen diese Krisen, wo man meint, ja, eben danach kommt nichts mehr. Und deswegen würde ich aus der Sicht eines gläubigen Menschen jeden Menschen empfehlen, diese Grundfrage zu beantworten Kommt für mich danach noch etwas, oder ist für mich der Nachschluss Und ich glaube, das wirkt sehr stark in das Leben herein Im religiösen, im theologischen Begriff würde man sagen, der Osterglaube, der in unser Leben hineinstrahlen kann oder eben nicht?

Martin Lercher :

Und ich finde, er ist ein Lichtstrahl, der im Leben viel gibt. Wir merken es ja zum Beispiel auch, wenn ein Leben zu Ende geht, wenn jemand stirbt. Was hilft uns im Grunde weiter? Die Leute sind ja in der Kirche, und dann ist halt der Glaube an die Auferstehung, an das Weiterleben, an das Wiedersehen, was uns weiterhilft. Wer hat sonst in so einer Situation noch was zu sagen?

Christine :

Ja, das stimmt. Aber hast du dann für dich auch nicht den Anspruch, dass du sagst, ich möchte irgendwie so im klassischen Sinn, ich möchte die Welt ein Stückchen besser hinterlassen, Oder ich möchte irgendwas hinterlassen, Ich möchte irgendwas, oder auch, oder, oder das sind unter Anfangs sein genug, die Kinder, dass man sagt okay, man hat die Kinder hinterlassen, hat damit etwas weitergemacht, Oder hättest du ja? also hast du den Anspruch, dass du irgendwas, das nach dir die Welt ein bisschen besser ist?

Martin Lercher :

Doch ich glaube schon, dass das für mich auch ein Ziel ist, Aber nicht in dem Sinn, dass ich weiß Gott welches Denkmal für mich errichtet oder so. Für mich ein interessantes Stichwort ist, dass man einfach generationsmäßig denkt. Ich sage, ich mache für die nächste Generation irgendetwas Sinnvolles ZB, dass ich in meinem Beruf als Journalist darauf schaue, dass es in 20 Jahren noch Journalistinnen und Journalisten gibt und dieser wunderbare Beruf nicht einfach verschwindet, weil es finanzielle Interessen und so weiter das nicht mehr wollen. Oder dass ich sage, ja, ich versuche zB, die Natur zu schützen, indem ich bewusst zB auf Flugreisen verzichte.

Christine :

Auf den Himalayas strengen.

Martin Lercher :

Ja, eben Himalayas habe ich mir vom Himmel aus Auf jeden Fall, dass ich eben generationsübergreifend denke, auch an die nächste Generation. Ich glaube, da finden wir viel Sinn, das Sinnvolles, das wir machen können.

Christine :

Das stimmt. Und genau das ist ja auch wieder was, was uns sehr glücklich macht, dieses nachhaltige Denken und eben nicht dieses schnelllebige, kurzlebige, was wir gerade haben, sondern uns zu schauen, das eben nachhaltig zu denken und damit unserem Leben auch wieder einen Sinn zu geben, für andere weiterzugehen. Das ist toll. Und noch eine Frage habe ich, was mich mir immer wieder stellt. nochmal zum Glauben an sich, weil also ich finde, wenn man sich das alte Testament anschaut, uns neue also, ich bin jetzt total alleine. das ist ganz wichtig. aber haben wir ja im alten Testament ganz oft diesen zürnenden, strafenden Gott, und ich habe oft das Gefühl, wenn man den glaubt, dann kommt man eigentlich eher in so eine ängstliche Haltung oder wie ein Kind mit einem bösen Elternteil, wo was immer in der Angst ist, dass ein der liebe Gott straft für irgendwas, was man getan hat. Im neuen Testament hat man hingegen ja ganz die Betonung auf die Liebe und auf das Gute und das Unterstützende. Wie siehst du das Also? braucht es beide Seiten? Oder an welchen Gott unter Anfangszeichen hältst du dich mehr? Oder wie gehst du damit um?

Martin Lercher :

Ja, es gibt, glaube ich, schon ein großes Missverständnis, dass wir uns Gott da als alten Mann vorstellte, da oben irgendwie am Computer sitzt und alle unsere Fehltritte genau registriert, und dann irgendwann einmal die ganze Echseltabelle ausdruckt und sie uns vorhält und sagt so, mein Lieber das ist nicht der Fall.

Martin Lercher :

Und ich glaube, von diesem Gottesbild müssen wir wirklich wegkommen. Und für mich ist auch Gott ja ich vermeide den Begriff eher, ich nehme nicht so gerne in den Mund Für mich ist das einfach diese Ur-Energie, die uns alle hervorgebracht hat und irgendwann wieder einfangen wird, aufnehmen wird für immer. Das ist für mich eigentlich Gott, weil der Begriff selbst für mich sehr personengebunden ist. Da stellt man sich dann wirklich so den alten Mann oder neuerings die Frau vor.

Christine :

Auf jeden Fall.

Martin Lercher :

Ich glaube, dieses alte Gottesbild müssten wir persönlich auch überwinden. Das stimmt nicht mit dem Gott über einen, den Jesus gepredigt hat und den er uns vermitteln wollte, und wenn wir Christinnen und Christen sind, dann sollten wir die Botschaft Jesu ernst nehmen und diesen Gott in den Mittelpunkt stellen.

Christine :

Das heißt, da kennt man vielleicht auch, dass doch viel von Menschen geschrieben worden ist.

Martin Lercher :

Ja, natürlich, Und dass der menschliche Ding dahinter steht.

Christine :

die menschliche Vorstellung, die Heilige.

Martin Lercher :

Schrift ist Gottes Wort, aber im Menschenwort, und wir müssen halt da schauen. Was ist zeitbedingt, was haben die Menschen dieser Zeit gedacht, und was ist der Kern, der rötliche Kern dieser Heiligen Schrift?

Christine :

Aber das wäre jetzt ein Thema für wahrscheinlich noch zehn Podcasts, ach schön, aber eben nochmal zusammengefasst zum Abschluss Duwürdest auf jeden Fall sagen, dass der Glauben dich unterstützt und dich ein glücklicheres Leben leben lässt.

Martin Lercher :

Ja, und sollte es nicht so rübergekommen sein es ist nicht nur der persönliche Glauben, sondern zum Glauben gehört immer auch die Gemeinschaft, dass man gemeinsam mit anderen etwas vorhanden bringt und so weiter, dass man in Gemeinschaft auch diesen Glauben feiert. Das ist, glaube ich, auch sehr wichtig. Der Mensch ist auf andere angewiesen. Wir brauchen Kontakt, wir brauchen andere Menschen auch zum Glücklichsein, und der Glaube bringt auch Leute zusammen, schafft gemeinsam im Moment der Freude. Der Glaube ist bei wichtigen Lebensabschnitten dabei, sei es Geburt, sei es Tod, sei es Ehe und so weiter, und ich glaube, da kann er uns schon sehr hilfreich sein und auch zu unserem persönlichen Glück beitragen.

Christine :

Super. Du hast ja jetzt gerade auch den Podcast in der Osterzeit oder der Fastenzeit, und da war jetzt einer dabei, hast du mir gesagt, er hieß Martin Lacher, hilft Beten, und dass der so erfolgreich war. Und ich kann mir vorstellen, wenn Menschen Glück aus dem Glauben ziehen wollen, dann können sie auch Hilfe beim Beten gebrauchen. Wie würdest du anleiten zum glücklichen Beten?

Martin Lercher :

Ja, glückliches Beten sind aus meiner Sicht wahrscheinlich habe ich da ein Kindheitstrauma Das sind nicht die zehn Rosengrenze, die am Stück heruntergerattet werden, die Litaneien in der Kirche, die nicht bei aufhören, sondern Beten ist, einfach selbst wie soll ich sagen das Kreisen, um sich selbst etwas zu verlassen und in eine größere Dimension hineinzugehen, dass man seine Sorgen, seinen Alltag, auch seinen Dank und seine Freude mit jemanden teilt. Ich teile es mit dieser göttlichen Uhr-Energie, die ständig um mich herum ist, und ich glaube, dass in diesem Sinn hilft auch schon Beten, dass man seinen Kreisleif, den Strudel der Gedanken etwas verlässt und in eine andere Dimension hineingeht. Deswegen sind meine Gebete meist sehr kurz, sehr spontan. Also, man wird mich eher nicht bei Litaneien und Rosengrenzen antreffen. Das ist vielleicht das Gebet am Abendvoll, im Einschlafen oder irgendwann einmal im Laufe des Tages, eine Minute, wo ich spazieren gehe, oder sowas.

Martin Lercher :

So sieht mein Gebet aus, und in diesem Sinn hilft Beten auch. Man sagt ja, ich weiß nicht, das kennst du sicher, wenn man etwas verloren hat, dann sagt man ja, da soll man den Heiligen Antonius anrufen, der ist genau der richtige, der zuständige dafür. Und ich glaube, das lässt sich auch psychologisch erklären. Nämlich, wenn ich etwas krampfhaft suche und immer nervöser werde, dann suche ich vielleicht an den Plätzen, an denen sich das Ding, der Schlüssel oder das Smartphone oder weiß nicht der Kuckuck gar nicht befindet. Wenn ich mir aber die Zeit nehme, den Heiligen Antonius anzurufen, dann setze ich die Gewerrankungen so gewissermaßen auf Reset und suche an einer Stelle, die ich vorher gar nicht im Betracht gezogen habe, und plötzlich taucht der Schlüssel auf. Und so ist es halt auch beim Beten. Wir kreisen oft um Themen und Probleme, die uns echt nicht weiterbringen, wo wir uns eher drin verheddern und verfangen, und wenn wir beten, dann kommen wir aus diesem engen Nest, aus diesem engen Loch etwas heraus und sehen dann wieder die weitere Perspektive, den Horizont, und das kann sehr hilfreich sein. In diesem Sinn hilft Beten.

Christine :

Schön, und man gibt einfach ein bisschen ab, oder Ich finde, wir haben immer so den Ding, wir müssen alles alleine schaffen. Ja, Und ich finde, da kann man so ein bisschen einfach mal sagen ich gebe es mal ab und schaue mal weiter und schaue mal mal, was passiert damit, und das gibt schon große Erleichterungen.

Martin Lercher :

Und ich muss nicht die Welt erlösen. Das ist, glaube ich, da hilft der Glaube auch gegen diese Ohnmacht, was man sagt die Welt hat jemand anders erlöst, wird verdammt hart, wird noch verdammt lange dauern, wahrscheinlich. Es sieht nicht danach aus, aber trotzdem habe ich die Hoffnung, dass die Welt erlöst ist.

Christine :

Schön. Wir könnten kein besseres Schlusswort finden. Martin, ganz, ganz lieben Dank, dass du dir Zeit genommen hast, und ich freue mich, wenn wir uns wieder sehen und uns weiter austauschen.

Martin Lercher :

Gerne.

Christine :

Danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke Danke.

Martin Lercher :

Danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke.

Glaube, Glück Und Lebensfreude
Die Kraft Des Betens